Schnarchen
Schlafapnoe

  • Man unterscheidet gewöhnliches Schnarchen vom obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS).

    Gewöhnliches Schnarchen entsteht durch eine Erschlaffung der Muskulatur im Bereich des Rachenraumes und des weichen Gaumens während des Schlafs. Durch den Atemstrom kommt es zu Vibrationen der Weichteile im Rachen. Schnarchgeräusche werden hörbar. Eine Behinderung der Nasenatmung mit konsekutiver Mundatmung begünstigt diesen Prozess. Es handelt sich hierbei nicht um eine Erkrankung, sondern um ein störendes Symptom.

    Das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) ist eine ernst zu nehmende schlafbezogene Atemstörung, bei der es während des Schlafs wiederholt zur Verringerung oder dem kompletten Aussetzen der Atmung durch eine Verengung (medizinisch: Obstruktion) des Rachenraums kommt.

  • Unter Schlafapnoe versteht man einen wiederholten Atemstillstand während des Schlafs. Als krankhaft gelten mehr als fünf Atemstillstände pro Stunde, die mehr als 10 Sekunden andauern. Diese Episoden führen zu einer Unterbrechung der erholsamen Tiefschlafphasen und somit zu einer schlechteren Schlafqualität sowie zu einer Ausschüttung von Stresshormonen. Patienten mit dieser Erkrankung sind deshalb morgens nicht mehr ausgeschlafen.

  • Typische Symptome sind Tagesmüdigkeit, unruhiger Schlaf, starkes nächtliches Schwitzen, Mundtrockenheit, nächtliches Erwachen mit Atemnot, Potenzstörungen, Konzentrationsstörungen, Depressionen und Persönlichkeitsveränderungen.

  • Schnarchende Kleinkinder können ebenfalls eine Schlafapnoe aufweisen. Beobachten Sie nachts für 5 Minuten die Atmung Ihres Kindes. Wenn es schnarcht oder gar Atempausen auftreten, sollten Sie einen HNO-Facharzt aufsuchen. 

  • Frühsymptome sind Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Druckgefühl auf der Brust. Falls eine Schlafapnoe nicht behandelt wird, steigt nach Jahren das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Zwei von drei Patienten mit einer Schlafapnoe erleiden innerhalb von 10 Jahren einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.

    Betroffene Patienten berichten häufig über berufliche und familiäre Probleme (verminderte Leistungsfähigkeit) und eine depressive Stimmungslage. Nicht zu vernachlässigen ist das deutlich erhöhte Unfallrisiko durch den Sekundenschlaf beim Autofahren.

  • Die Diagnostik der Schlafapnoe umfasst neben der ausführlichen Anamnese folgende Untersuchungen:

  • Die Therapie richtet sich bei Erwachsenen nach dem Schweregrad der Erkrankung und der Ursache. Mögliche Therapieansätze sind:

    • Konservative und operative Verbesserung der Nasenatmung

    • straffende Operationen am weichen Gaumen z. B. mittels Laser (laserassistierte Uvulopalatoplastik).

    • nCPAP (nasal continuous positive airway pressure): Durch eine nächtliche Überdruckbeatmung werden die oberen Atemwege offen gehalten. Die Verengung des Schlundes kann so verhindert werden. Für diese Therapieform ist eine weiterführende Untersuchung in einem Schlaflabor notwendig.

    • Kieferorthopädische Schienen: Diese Schienen werden nachts getragen und schieben den Unterkiefer nach vorne. Sie straffen so das Gewebe im Rachen und können das Schnarchen reduzieren.

    • Verhinderung des Schlafens auf dem Rücken durch spezielle Gürtel.

    • Bei ausbleibendem konservativen Therapieerfolg kann bei Kindern eine Operation an der Rachen- und/oder an den Gaumenmandeln in Erwägung gezogen werden.