Nasenatmung

  • Die Nase dient der Aufbereitung der Atemluft für die Lunge. Sie filtert Staub und Krankheitserreger heraus und klimatisiert die eingeatmete Luft. Ohne diese Aufbereitung der Atemluft kommt es zu Problemen in den Ohren, im Rachen, im Kehlkopf und in den tiefen Atemwegen.

    Natürlich dient die Nase auch dem Riechen. Das Riechorgan ist im oberen Abschnitt der Nasenhaupthöhle lokalisiert. Diese Sinneszellen haben gebündelte dünne Nervenfortsätze, die durch kleine Öffnungen des knöchernen Nasendaches zu den eigentlichen Riechnerven im Schädelinneren ziehen.

  • Man unterscheidet zwischen strukturellen und funktionellen Ursachen einer Nasenatmungsbehinderung. Die häufigsten strukturellen Ursachen sind eine Verkrümmung der Nasenscheidewand (Septum), eine Fehlanlage der Nasenmuscheln sowie ein nicht adäquat versorgtes Trauma der Nase (Nasenbeinfraktur, Septumfraktur). Bei funktionellen Ursachen entsteht die Nasenatmungsbehinderung durch eine Schwellung der Schleimhäute und der Nasenmuscheln. Diese Schwellung kann z.B. durch einen einfachen Infekt, eine chronische Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündung (Chronische Rhinosinusitis) oder durch eine allergische Reizung entstehen.

  • Ist die Nasenatmung eingeschränkt, verschlechtert sich häufig auch das Riechvermögen. Die Geruchsstoffe kommen nicht mehr in Kontakt mit den Sinneszellen. Dies kann zusätzlich zu einem verminderten Geschmacksempfinden führen, da die meisten Geschmackswahrnehmungen in Wahrheit Geruchswahrnehmungen sind.

    Durch die aus einer Nasenatmung resultierende Mundatmung gelangt kalte und trockene Luft in die oberen Atemwege. Diese Luft reizt die Schleimhäute in Schlund, Kehlkopf, Luftröhre und Lunge und verursacht Reizhusten und Halsschmerzen. Bei dauerhafter Symptomatik stellt dies zudem einen Risikofaktor für eine chronische Bronchitis und ein Asthma bronchiale dar.

    Eine eingeschränkte Nasenatmung kann des Weiteren zu vermehrtem nächtlichen Schnarchen und zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen.

  • Eine genaue Analyse der Krankengeschichte (Anamnese) steht an erster Stelle. Viele Patienten beklagen vermehrten Sekretfluss, trockene Nasenschleimhäute, Riechstörungen oder Gesichtsschmerzen. Bei einigen Patienten bestehen zudem typische allergiebedingte Symptome.

    Der nächste Schritt der Diagnostik ist die HNO-ärztliche Untersuchung. Durch eine Nasen-Endoskopie lassen sich strukturelle Engstellen und anatomische Veränderungen erkennen.

    Durch eine computergestützte Rhinomanometrie lassen sich die Durchgängigkeit und der Atemwegswiderstand der Nase messen. Auf diese Weise kann das Ausmaß der Nasenatmungsbehinderung objektiviert und zwischen strukturellen und funktionellen Ursachen unterschieden werden.

    Zur gründlichen Abklärung gehören zudem eine Riechprüfung und eine umfassende Allergiediagnostik

  • Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Handelt es sich um eine funktionelle Einschränkung, steht eine Allergie- und Schleimhautdiagnostik mit anschließender medikamentöser Therapie im Vordergrund (mehr Infos zum Thema Allergie gibt es hier).

    Bei strukturellen Problemen sind manchmal operative Eingriffe in die Anatomie der Nase notwendig, um ein optimales Ergebnis zu erreichen. Unser Standpunkt ist, dass jede vermeidbare Operation ein unnötiges Risiko für unsere Patienten bedeutet. Erst wenn eine Behandlung mit Medikamenten nicht den gewünschten Erfolg erbracht hat, werden wir Ihnen zu einer Operation raten.