Allergie

  • Eine Allergie ist eine Überreaktion unseres Körpers auf einen körperfremden, eigentlich unschädlichen Stoff. Typische Verursacher sind Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Tierhaare und Nahrungsmittel. Auf Grund veränderter Umwelt- und Hygienebedingungen ist die Allergie mittlerweile zu einer Volkskrankheit in Deutschland geworden. Unter dem Heuschnupfen leiden allein in Deutschland ca. 10 Millionen Menschen.

  • Typische Allergiesymptome sind Fließschnupfen, Behinderung der Nasenatmung, Nesselsucht sowie tränende und juckende Augen. Ist die Lunge betroffen kann sich ein Bronchialasthma entwickeln. Die Symptome sind letzten Endes alle auf eine überschießende Entzündungsreaktion zurück zu führen. Allergien können entweder ganzjährig (z.B. Milben und Schimmelpilze) oder saisonal (z.B. Gräser- und Baumpollen) auftreten.

  • Die Symptome einer Allergie sollten nicht als lästig verharmlost werden. Wird ein allergischer Schnupfen nicht richtig behandelt, können zwei Komplikationen auftreten: Erstens kann sich die allergische Entzündung auf die unteren Atemwege verlagern und ein Asthma bronchiale verursachen. Diesen Vorgang bezeichnet man als „Etagenwechsel“. Zweitens kann sich die Allergie auf andere Stoffe ausweiten, sodass aus einer saisonalen Problematik eine ganzjährige Erkrankung wird.

  • Die Basis der Diagnostik bildet die ausführliche Anamnese und eine komplette HNO-ärztliche Untersuchung. Im Fokus stehen die Schleimhäute in der Nase und den Nasennebenhöhlen. Anschließend können folgende Methoden zur Sicherung der Diagnose verwendet werden. 

    Pricktest: Für die Allergiediagnostik stellt der Pricktest einen wichtigen allergologischen Hauttest dar. Hierbei wird ein Tropfen des Allergens auf die Haut gegeben und mit einer kleinen Lanzette in die oberste Hautschicht eingebracht. Dieser Test eignet sich speziell als Suchtest (Screening). Passen Anamnese und Testergebnis nicht zusammen oder besteht weiterer Abklärungsbedarf, können zusätzliche Tests durchgeführt werden.

    Nasaler Provokationstest: Mittels Rhinomanometrie lässt sich die Durchgängigkeit und der Atemwegswiderstand der Nase vor und nach der nasalen Gabe von Allergenen messen. So erhält man einen Eindruck von der natürlichen Reaktion der Schleimhaut auf bestimmte Stoffe (z.B. Hausstaubmilben, Schimmelpilze).

    Blutuntersuchung: Im Mittelpunkt steht der Nachweis von „Allergie-Antikörpern“ der Klasse IgE. Hierbei wird der für eine Allergie typische Antikörper im Blut bestimmt. 

  • Für die Behandlung einer Allergie stehen grundsätzlich die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung:

    Allergenvermeidung (Allergenkarenz) bedeutet, dass der Kontakt zu den Allergieauslösern gezielt vermeiden wird. In einigen Fällen ist das relativ gut möglich (Nahrungsmittelallergien, Tierhaarallergien, Kontaktallergien). Bei der Pollenallergie (Heuschnupfen) oder der Hausstaubmilbenallergie ist dies hingegen nur schwer zu realisieren.

    Eine Symptomatische Behandlung führt vor allem zu einer Reduktion der Symptome bzw. Beschwerden. Es stehen hierzu verschiedene Wirkstoffe in unterschiedlichen Darreichungsformen (Nasenspray, Augentropfen, Tabletten) zur Verfügung. Zwar können auf diese Weise Beschwerden gelindert werden, die Ursache der Allergie wird aber nicht behandelt. Leider hat diese Therapie deshalb auch keinen Einfluss auf die Entwicklung eines Asthmas oder weiterer Allergien.

    Die Hyposensibilisierung ist die einzige Therapieform, die sich gegen die Ursache der Allergie richtet. Sie wird auch als spezifische Immuntherapie (SIT) bezeichnet, da das Immunsystem durch regelmäßige Verabreichung von Spritzen (SCIT) oder Einnahme von Tabletten (SLIT) an das symptomauslösende Allergen gewöhnt wird. Die Dosis wird anfänglich langsam gesteigert, bis das Immunsystem erkennt, dass das Allergen keine Gefahr für den Körper darstellt. Bei konsequentem Durchführen der Therapie über mindestens 3 Jahre sind die Erfolgsaussichten sehr gut. Bis zu 90% der Patientin erfahren eine deutliche Besserung der Symptomatik. Besonders erfolgreich wird die Hyposensibilisierung bei Heuschnupfen angewandt.