Hörsturz

  • Ein Hörsturz ist definiert als ein plötzlicher, meist einseitiger Hörverlust ohne erkennbare Ursache. Ein Hörsturz geht manchmal mit einem Ohrgeräusch (Tinnitus) oder Schwindel einher.

  • Wenn Sie den Verdacht haben, einen Hörsturz erlitten zu haben, vereinbaren Sie bitte einen zeitnahen Termin in unserer Sprechstunde. Die aktuelle Studienlage zeigt, dass es sich zwar nicht um einen Notfall handelt, sich aber eine frühzeitiger Therapiebeginn positiv auf den Heilungsverlauf auswirkt.

  • Das einzige Therapieschema, für das sich ein positiver Effekt auf die Heilungsrate nachweisen lässt, ist eine hochdosierte Kortisontherapie (modifiziertes Stennert-Schema).

    In den letzten Jahren hat sich zudem das Therapiekonzept einer Kortisoninjektionen in das Mittelohr etabliert. Das Innenohr soll auf diesem Weg indirekt vom Wirkstoff erreicht werden. Aktuell fehlen hierzu noch abschließende Studien.

    Infusionen mit durchblutungsfördernden Medikamenten werden in den aktuellen Leitlinien nicht mehr empfohlen. Der Nutzen ließ sich bisher in keiner aussagekräftigen Studie belegen. Die Forschung zeigt hingegen, dass sich jeder zweite Hörsturz innerhalb von 48 Stunden auch ohne Therapie spontan bessert. Dieses Phänomen führte wahrscheinlich zu den früher oft beobachteten „Therapieerfolgen“ der Infusionstherapie.

  • Diese Frage lässt sich ohne eine eingehende HNO-ärztliche Untersuchung nicht beantworten. Oft sind es harmlose Ursachen wie Ohrenschmalz, die zu einem plötzlichen Hörverlust führen.

    An einem Besuch beim HNO-Facharzt kommt man mit einem plötzlichen Hörverlust also nicht vorbei. Wir bemühen uns Ihnen einen zeitnahen Termin anzubieten.